Marcus Aurelius Carinus († 285),
römischer Kaiser von 283 bis 285,
war der ältere Sohn des Kaisers Carus. Er wurde bei dessen Thronbesteigung zum Caesar und im Frühjahr 283 schließlich zum Augustus, zuständig für den westlichen Reichsteil, erhoben.
Carinus war bereits ein erwachsener Mann, als sein Vater den Thron bestieg. Er war seit 283 mit Magnia Urbica verheiratet und hatte einen Sohn, der Nigrinianus hieß, aber kurz nach seiner Geburt starb. Ebenfalls 283 trat er gemeinsam mit seinem Vater das Konsulat an. Die negativen Beschreibungen des Carinus in manchen Quellen gehen wohl auf spätere Propaganda aus der Zeit Diocletians zurück und sind daher eher als unglaubwürdig anzusehen. Vielmehr spricht einiges dafür, dass Carinus ein durchaus fähiger Regent war.
Nach dem Tod des Carus verlangte die Armee, die im Zuge eines Feldzugs gegen das Sassanidenreich noch in Mesopotamien stand, nach Westen zurückgeführt zu werden, und Numerian, der jüngerer Sohn des Carus, war gezwungen zuzustimmen. Während dieses Rückmarsches starb Numerian; mehrere Quellen sprechen von einer Ermordung, doch ist es ebenso möglich, dass er an einer Augenentzündung verstarb. Jedenfalls wurde Diocletian, Kommandeur der Leibgarde, von den Soldaten zum neuen Kaiser ausgerufen. Carinus hatte 283 mehrere Siege über Germanen errungen, ohne die Anwesenheit des Kaisers gelangen auch Siege in Britannien.
Der tote Vater, tote Bruder und tote Sohn wurden von Carinus (wohl Anfang 285) vergöttlicht. Danach brach Carinus nach Osten auf, um Diocletian zu treffen. Auf seinem Weg durch Pannonien unterwarf er den Usurpator Julianus und traf dann in Moesien auf die Armee Diocletians.
Carinus war in verschiedenen Treffen erfolgreich, aber nach der Schlacht am Fluss Margus (die Morava im heutigen Serbien), die seine Truppen für sich entschieden hatten, wurde er ermordet, offenbar auf Betreiben Diocletians, der nun uneingeschränkt herrschte.
Münzen
Folgende Vorderseitenvarianten kommen vor: Als Caesar:
CARINVS NOBIL CAES,
IMP C M AVR CARINVS NOB C,
M AVR CARINVS NOB C(AES),
M AVR KARINVS NOB(IL) CAE(S).
Büste: n. r, gelegentlich n. I., mit Lorbeerkranz oder Strahlenkrone, gelegentlich mit Helm, gepanzert und / oder drapiert, im kaiserlichen Mantel, als Attribut ein Szepter oder Schild und Speer.
Als Augustus:
IMP (C M AVR) CARINVS (P f) AVG.
Büste: n. r., gelegentlich n. I., mit Lorbeerkranz oder Strahlenkrone, gelegentlich mit Helm, gepanzert und / oder drapiert, im kaiserlichen Mantel, als Attribut ein Szepter oder Schild und Speer.
Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia