Trebonianus Gallus

 

Gaius Vibius Trebonianus Gallus (* 206 in Perusia; † August 253) war zwischen 251 und 253 gemeinsam mit seinem Sohn Volusianus römischer Kaiser.

Trebonianus Gallus, ein Mann von etruskischer Herkunft, wurde in Italien in eine Familie mit weithin geachteten Vorfahren und senatorischem Hintergrund geboren. Er hatte zwei Kinder aus seiner Ehe mit Afinia Gemina Baebiana, den späteren Kaiser Gaius Vibius Volusianus und eine Tochter, Vibia Galla. Er war in den vierziger Jahren Suffektkonsul und 250 Statthalter der Provinz Moesia, woraus ersichtlich ist, dass der Kaiser Decius ihm vertraute. In Moesia war Gallus eine Schlüsselfigur bei der Abwehr der häufigen Invasionen der Goten über die Donau und wurde dadurch bei der Armee populär.

Anfang Juni 251 starben Kaiser Decius und sein älterer Sohn und Mitkaiser Herennius Etruscus in der Schlacht von Abrittus bei einem Feldzug gegen die Goten. Daraufhin proklamierten die Soldaten der Donauarmee Gallus zum Kaiser, obwohl der in Rom verbliebene jüngere Sohn des Decius, Hostilian, der den Titel Caesar trug, einen Anspruch auf die Nachfolge hatte. Der Senat erhob Hostilian zum neuen Kaiser. Um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, akzeptierte Gallus Hostilian als Mitkaiser und adoptierte ihn. Hostilians Mutter Herennia Etruscilla behielt den Titel Augusta, während die Frau des Gallus vorerst auf diesen Titel verzichten musste. Gallus verheiratete seinen Sohn mit der Schwester Hostilians.

Der neue Kaiser zog sehr schnell den Zorn des Militärs und des Senates in Rom auf sich, da er den Goten 251 n. Chr. ein Friedensangebot machte, ihnen somit praktisch die umkämpften Gebiete Moesiens und Thrakiens schenkte und zudem an sie hohe Gold- und Sachtribute zahlte. Um die Schmach wieder zu lindern, verlieh Trebonianus Gallus Hostilian, dem Sohn seines Vorgängers Trajanus Decius, die Mitregentenwürde. Im November 251 starb Hostilian in Viminatium an der Pest. Jetzt im Besitz der alleinigen Macht, ernannte Gallus seinen Sohn Volusianus zum Mitkaiser.

Begierig darauf, Kompetenz zu zeigen und Popularität in der Stadt zu gewinnen, engagierte sich Gallus schnell im Kampf gegen die Seuche und organisierte die Beisetzung der Opfer. Gallus wird oft der Christenverfolgung beschuldigt, aber der einzige Beleg für diese Anschuldigung ist die angebliche Einkerkerung des römischen Bischofes Cornelius im Jahr 252. Die römischen Gemüter ließen sich jedoch nicht besänftigen.

Im Osten marschierte der persische König Schapur I. ein, eroberte die Provinz Syrien ohne auf römischen Widerstand zu treffen. An der Donau überfielen die gotischen Stämme trotz des Friedensvertrags von 251 erneut das Land. Die Armee war mit dem Kaiser nicht zufrieden, und als Aemilianus, der Statthalter von Moesia superior und Pannonien, die Initiative ergriff, die Goten angriff und schlug, wurde er von seinen Soldaten zum Kaiser proklamiert.

Gallus bereitete sich auf den Kampf vor. Er rief mehrere Legionen und andere Verstärkungen von der Rheingrenze zurück; unter den loyalen Heerführern war dabei auch der spätere Kaiser Valerian. Trotz dieser Maßnahmen marschierte Aemilianus nach Italien, um seinen Anspruch durchzusetzen. Gallus bekam nicht die Gelegenheit, sich zu verteidigen: Er wurde von seinen eigenen Truppen im August 253 ermordet. Sein Sohn Volusianus teilte sein Schicksal.

Zur Münzgeschichte

Drei Münzstätten prägten für Trebonianus Gallus und zwar Rom, Mailand und Antiochia.

Unter den Soldatenkaisern verschob sich der Wert des Aureus. Wir wissen nicht genau, unter welchem Kaiser er nicht mehr als Äquivalent von 25 Denaren (= 12 ½ Antoninianen) gerechnet wurde. Auf jeden Fall zeigt die Tatsache, dass es unter Trebonianus Gallus drei verschiedene Sorten von ,Aurei“ gab, dass es im Verhältnis von Gold und Silber zu Schwankungen gekommen war. Möglich wäre es, dass der leichte Aureus 25 Antoninianen entsprach, der schwere 40, wobei wir nicht ausreichend Beweise für diese Theorie haben, um sie ohne Einschränkungen vertreten zu können.

 

Antoniniane mit der Vorderseiteninschrift GALLVS PIVS AVG sind wesentlich seltener als normale Antoniniane.

 

Folgende Vorderseitenvarianten kommen vor:

GALLVS PIVS AVG,

IMP CAE(s) C VIB(IVS) TREB(ONIANVS) GALLVS AVG,

IMP C C VIB TREB GALLVS P F AVG.

Büste: n. r, mit Lorbeerkranz bzw. mit Strahlenkrone, drapiert und gepanzert.

 

 

 

 

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia