Decimus Clodius Septimius Albinus (Regierungszeit: 195 - 197 n. Chr.)
(gest. 197 n. Chr.)
Geboren wurde Clodius Albinus bei Hadrumetum in Afrika, er war jedoch entgegen seiner Herkunft weiß (Albinus). Schon in seinen frühen Jahren schloss er sich der Armee an und zählte zu den begabtesten und beliebtesten Heerführern jener Zeit. Im Jahr 193 n. Chr. hatte er als Statthalter von Britannien und Gallien beinahe den gesamten Westen unter seiner Herrschaft. Septimius Severus, der genug damit zu tun hatte, sich gegen Didius Julianus und Pescennius Niger zu positionieren, offerierte Clodius Albinus den Rang des Caesaren und hoffte so auf seine Loyalität.
Nach der Beseitigung des Gegenkaisers Niger stellte sich heraus, dass das Einvernehmen zwischen Kaiser Septimius Severus und Albinus keine stabile Basis hatte. Der nunmehr allgemein anerkannte Kaiser hatte zwei Söhne, denen er die Thronfolge sichern wollte, und hatte nach der Befriedung des Ostens keinen Grund mehr, auf Albinus Rücksicht zu nehmen. Dieser musste seinerseits die Unhaltbarkeit seiner Stellung erkennen.
Albinus verließ Britannien, begab sich nach Gallien und ließ sich von seinen Truppen zum Kaiser ausrufen. Severus ernannte seinen älteren, erst achtjährigen Sohn Caracalla zum Caesar und gab damit zu erkennen, dass er Albinus keinen Anspruch auf die Nachfolge mehr gewähren wollte. Die Chronologie dieser Ereignisse und damit die Frage, welche Seite zuerst provozierte und den Konflikt auslöste, ist unklar. Vermutlich war es Albinus, der schon gegen Ende 195 die Initiative ergriff und seinen Herrschaftsanspruch geltend machte; daraufhin ließ Septimius Severus Clodius Albinus zum Volkfeind erklären, sprach ihm den Rang des Caesaren wieder ab und übertrug diesen seinem Sohn Antonius (Caracalla).
Albinus erzielte in Gallien Anfangserfolge und besiegte den gegnerischen Befehlshaber Virius Lupus. Er nahm aber eine defensive Position ein; anscheinend wollte er das Frühjahr 197 abwarten, um über die Alpenpässe nach Oberitalien einzudringen. Severus, der Raetien und Obergermanien kontrollierte, kam ihm zuvor und drang von dort aus schon im Winter nach Südgallien vor. Die Entscheidungsschlacht fand am 19. Februar 197 bei Lugdunum, dem heutigen Lyon, statt; anscheinend war es eine der größten Schlachten der römischen Geschichte. Albinus war zunächst erfolgreich und Severus musste fliehen. Schließlich führte jedoch ein Gegenangriff der Kavallerie des Severus die Entscheidung herbei. Albinus wurde vernichtend geschlagen und nahm sich das Leben.
Wie in solchen Fällen üblich wurde über ihn die damnatio memoriae verhängt. Von seinen Anhängern wurden viele hingerichtet, darunter 29 Senatoren. Insgesamt waren 64 Senatoren angeklagt worden, woraus die außerordentliche Beliebtheit des Albinus im Senat ersichtlich ist.
Münzgeschichte
Die Münzprägung des Clodius Albinus zerfällt in zwei Gruppen, zum einen die, die in Rom für ihn als Caesar geprägt wurden, zum anderen die, die mit dem Augustustitel in einer gallischen Münzstätte herausgegeben wurden. Man hat diese Münzstätte in Lugdunum lokalisieren wollen wegen eines seltenen Denars, der die Rückseitenlegende GENIO LVGDVNI trägt. Münzen des Clodius Albinus sind bei weitem häufiger als diejenigen des Perdnax, des Didius lulianus oder des Pescennius Niger. Vor allem Münzen, auf denen Clodius Albinus den Titel Caesar trägt sind weit verbreitet. .Auffällig ist bei diesen Stücken der flache Stempelschnitt und der große Kopf des Kaisers auf der Vorderseite. Die gallischen Münzen für den Augustus Clodius Albinus lassen sich vom Porträt her leicht von den reichsrömischen Stücken unterscheiden. Sie zeichnen sich durch kleine Köpfe von einem hohen Relief aus.
Legenden
D CL(ODIVS) SEPT ALBIN(VS) CAES als Caesar,
IMP CAES D CLO (SEP) ALB(IN) AVG als Augustus. Büste: Als Caesar n. R, barhäuptig, gelegentlich drapiert und / oder gepanzert; als Augustus ebenfalls n. r., mit Lorbeerkranz, gelegentlich drapiert und /oder gepanzert.
Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia