Decimus Caelius Calvinus Balbinus († 29. Juli 238 in Rom)
war im Sechskaiserjahr vom 22. April 238 bis zu seinem Tod römischer Kaiser. Er wurde zusammen mit Pupienus vom römischen Senat gewählt, nachdem es Gordian I. und Gordian II. nicht gelungen war, den zum Staatsfeind erklärten Kaiser Maximinus Thrax zu besiegen.
Die kurze Regierungszeit der beiden Kaiser war geprägt von gegenseitigem Misstrauen und von der Abneigung des römischen Volkes ihnen gegenüber, was sich angeblich aus der Zeit des Pupienus als hart durchgreifender Stadtpräfekt begründete.
Es zeigte sich dadurch schnell, dass diese Doppelbesetzung ein Fehler war, denn nach dem Tod Maximinus I. vor Aquileia, drohte Rom von dieser Seite zwar keine Gefahr mehr, aber die Rivalität der beiden Herren Balbinus und Pupienus führte zu Unruhen und zu eklatanten strategischen Fehlentscheidungen.
Während eines lautstarken Streits zwischen den beiden Kaisern drangen die Gardisten in den kaiserlichen Palast ein und brachten die beiden grausam um.
Laut Herodian dauerte die Regentschaft der beiden "Senatskaiser" nur 99 Tage. Dadurch zeigte sich auch, dass der Senat sich im Kampf um die Macht im Reich nicht mehr gegen das Militär durchsetzen konnte. Nach dem Tod der beiden ging die Macht auf Gordian III. über, der bereits kurz nach dem Tod seines Onkels und seines Großvaters zum Caesar erhoben worden war.
Zur Münzgeschichte
Unter Balbinus und Pupienus war Rom die einzige Münzstätte. Bemerkenswert ist, dass der Antoninian nach einer Prägepause zwischen Severus Alexander bis hin zu den Gordianen wieder als Nominal eingeführt wurde. Obwohl für beide Kaiser jeweils nur drei verschiedene Antoninian-Rückseiten bekannt sind, wurde dieses Nominal in großem Umfang ausgeprägt, wie wir aus dem häufigen Vorkommen der Antoniniane dieser Kaiser schließen dürfen.
Folgende Vorderseitenvarianten kommen vor:
Umschrift: IMP C(AES) D CAEL BALBINVS AVG
Büste: n. r., mit Lorbeerkranz oder Strahlenkrone, gepanzert und drapiert.
Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia