Marcus Antonius Gordianus Pius III.(Regierungszeit: 238 – 244 n. Chr.)
(geb. ca. 225 n. Chr., gest. 244 n. Chr.)

Gordian III., der Enkel des Afrikaners Gordian I., führte bereits unter Balbinus und seinem Mitkaiser Pupienus den Titel eines Caesars. Nach der Ermordung der beiden Kaiser durch die Prätorianer wurde Gordian III. Augustus. Neben dem auf die Politik anhaltend starken Einfluss des Senats stand dem jugendlichen Herrscher politisch und militärisch maßgeblich Timesitheus zur Seite, ein Gordian ergebener, sehr fähiger und gebildeter Mann, der bis zum Prätorianer-Präfekten aufstieg. Seine Tochter Tranquillina nahm Gordian zur Frau.
Timesitheus machte sich vor allem bei der Grenzsicherung im Nahen Osten verdient, wo der Perserkönig Schapur I. entscheidend bei Rhesaina geschlagen wurde. Bereits waren weitere Vorstöße geplant, als Timesitheus starb.
Sein Nachfolger als Prätorianer-Präfekt wurde der ehrgeizige Araber
M. Julius Philippus, der selbst an die Macht strebte und die Armee aufhetzte. Im Frühjahr 244 wurde Gordian bei Zaitha in Mesopotamien ermordet.

Münzgeschichte

Unter Gordianus III. wird der Antoninian mit dem Profil des Kaisers mit Strahlenkrone zur beherrschenden Münze, ihr Gewicht verringert sich jedoch auf 4 g sowie der Silbergehalt auf unter 50%. Dass der Staatshaushalt trotzdem noch in Ordnung war, erkennt man an der wieder wachsenden Ausmünzung des Aureus. Der Denar hingegen trat erstmalig spürbar zurück, ebenso wurden die Teilwerte des Sesterzes seltener, vermutlich ein Zeichen von nachlassender Kaufkraft.

Gordianus zählte 7 Tribunatsjahre (TRP bis TRP VII), war 2-mal Konsul (COS und COS II),

und trug folgende Titel: CAESAR; AVGVSTVS; PM (Pontifex Maximus);

PP (Pater Patriae); PIVS; FELIX.

Bemerkenswert sind einige (sehr seltene) Bronze-Medaillons und Großbronzen mit Siegessymbolen und eine erstaunliche Reihe von Interessanten Provinzialmünzen, die ihn z.T. auch mit seiner Frau Tranquillina zeigen.

Die Silber oder Billion-Antoniniane sowie die Sesterzen mit geläufigen Rückseiten gelten als gewöhnlich und sind reichlich anzutreffen. Mittelbronzen und Denare werden sehr viel seltener angeboten. Der Portraitsammler kommt bei Gordianus voll auf seine Kosten, da es unglaublich viele Varianten gibt. So sind Profildarstellungen, die nach links weisen, überaus selten. Zu den gesuchten Typen gehören die wenigen Ausgaben, die den Kaiser noch als Caesar unter Balbinus und Pupienus zeigen. Sie sind leicht erkennbar durch den bloßen, noch recht jungenhaften Kopf und die Legende ohne IMP!

Die Portrait-Typen zeigen zahlreiche Varianten. Vorherrschend ist der Typ mit der Strahlenkrone und drapierter Schulter nach rechts weisend. Neu ist ein kleiner Schnurrbart im sonst glatten Gesicht und eine leichte Veränderung der Perspektive. Bei manchen Portraits hat man den Eindruck, als blicke man den Kaiser leicht von hinten über die Schulter, andere Köpfe scheinen mehr dem Betrachter zugewendet. Auf den Großbronzen herrscht die gepanzerte Büste vor. Die etwas flüchtiger gearbeiteten Stempel auf weniger silberhaltigen Schrötlingen schreibt man der Münzstätte Antiochia zu.

Legenden

Als Caesar:

M ANT GORDIANVS CAES

Als Augustus:

IMP CAES GORDIANVS PIVS AVG

IMP CAES M ANT GORDIANVS PIVS AVG

IMP C M ANT GORDIANVS AVG

IMP GORDIANVS PIVS FEL(IX) AVG

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia