Caius Publius Licinus Valerianus I. (Regierungszeit: 253 – 260 n. Chr.)
(geb. 190 n. Chr.)

Aus angesehener Familie stammend, hatte Valerian verschiedene Staatsämter inne bis er unter Trajan Decius das bedeutende Amt eines Zensors erhielt.
Als Valerian von Trebonianus Gallus wegen der Revolte im Jahre 253 zu Hilfe gerufen wurde, war er Statthalter von Raetien, Germanien und Gallien mit Sitz in Trier. Aemilian agierte sehr schnell und Valerian war erst in Raetien, als er Nachricht von Gallus Tod erhielt. Seine Truppen riefen ihn sofort zum Kaiser aus. Er machte sich auf den Weg nach Rom, wo er als unumstrittener Herrscher des Reiches einzog, nachdem auch Aemilian ermordet worden war. Der schon 63-Jährige Valerian machte seinen Sohn Gallienus zum Mitherrscher. Die Regierungszeit von Valerian war gekennzeichnet von ständigen Kämpfen an den Grenzen. Im Jahre 256 zwangen ihn Schwierigkeiten mit den Persern, Rom in Richtung Osten zu verlassen. Von seinem Hauptquartier in Antiochia aus erzielte er eine Reihe von Erfolgen gegen die Perser. Im Jahre 260 geriet er jedoch in persische Gefangenschaft, wo er bis zu seinem Tod Gefangener von König Sapur blieb. Sein Todesdatum ist unbekannt.

 

Münzgeschichte / Sammlerhinweis / Legende

Die offenbar willkürliche Ausmünzung von Gold wird unter V. fortgesetzt. Das gewicht des Aureus schwankt zwischen 2,3g und 6,5g. Der Schwer-Aureus (4,7g-6,5g) trägt noch das Portrait des Kaisers mit Strahlenkrone, die übrigen Goldnominale einen belorbeerten Kopf.

Die Silberprägung kommt unter V. und seinem Sohn Gallienus fast völlig zum Erliegen. Etwa bis 285 n.Chr. werden noch schwach silberhaltige (Billion) Antoniniane in  großer Zahl ausgegeben, die z.T. beträchtliche Gewichtsschwankungen aufweisen, in manchen Fällen bis 7,3g schwer, sog. Doppel-Antoniniane.

Der Geldbedarf ist enorm, der Kaufkraftverlust für das Volk empfindlich spürbar. Die militärischen Ausgaben verschlingen Unsummen, während die Steuereinnahmen von Usurpatoren geschmälert werden. Der Senat ist ohnmächtig und korrupt, die Ausgaben von groß- und Mittelbronzen kaum nennenswert. Auch wirtschaftlich treibt Rom einem Chaos entgegen.

 

Sammlerhinweis

Billion –Antoniniane gehören im Gegensatz zu den raren Großbronzen zu den häufigsten Münzen der Mitte des 3. Jahrhunderts. Ganz selten sind der Schwer-Aureus und das Goldquinarstück. Infolge der starken Silberreduzierung wird künftig auf die Metallangabe vor dem Nominal Antoninian verzichtet. Die Schrötlinge wurden immer dünner und bestanden zuletzt nur noch aus Bronze mit Silberauflage, die schon bei normaler Benutzung abblätterte.

Das Portrait des Kaisers wird auf Antoninianen, Dupondien und Schwer-Aureus mit Strahlenkrone gezeigt, alle anderen tragen den belorbeerten kopf. Es zeigt einen fast bartlosen Mann mittleren Alters mit vollem, mitunter sogar rundlichem Gesicht. Die Büste ist in der Regel drapiert oder geharnischt, oft leicht von vorn angelegt und weist nach rechts. Seltene Ausnahmen sind die Typen nach links!

 

Legenden

 

IMP C P LIC VALERIANVS (PF) AVG

IMP VALERIANVS (PF) AVG

VALERIANVS (PF) AVG

 

 

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia