Titus Flavius Domitianus (Regierungszeit: 81 – 96 n. Chr.)
(geb. 51 n. Chr., gest. 96 n. Chr.)

Domitian, am 24.10.51 in Rom geboren, war der jüngere Sohn von Vespasian und Flavia Domitilla. Während Vespasian seinen älteren Sohn Titus als Nachfolger aufbaute und an den Regierungsgeschäften und den Feldzügen beteiligte, wurde Domitian von der Macht ferngehalten. Im Jahre 70 heiratete er Domitia, Tochter eines Senators, um sich die Unterstützung des Senats zu sichern. Unter der Herrschaft von Titus mochte er die Zurücksetzung nicht länger ertragen und war vermutlich am Tod seines Bruders beteiligt.
Die Thronfolge wurde nicht in Frage gestellt und Domitian am 14.9.81 zum Kaiser ausgerufen. Er führte mehrere Kriege gegen die Chatten und verlegte die rechtsrheinische Reichsgrenze weiter nach Norden. Später musste auf dem Balkan ein Einbruch der Daker abgewehrt werden.
Durch seine despotische Herrschaft wurde Domitian beim Volk und Senat zunehmend unbeliebt, was zu zahlreichen Revolten und Umsturzversuchen führte, auf die Domitian mit brutaler Unterdrückung reagierte. Schließlich wurde er am 18.9.96 von seiner Palastwache unter Beteiligung von Domitia ermordet.

Münzgeschichte / Sammlerhinweise / Legenden

Unter Domitianus ist die Reihe der geprägten Münztypen lang, aber auch von einer gewissen Eintönigkeit. Domitianus ließ gewaltige Mengen prägen, vor allem von dem Minerva-Typ und andere Ausgaben mit propagandistischen neuartigen Rückseiten versehen. Vielfach sind die Darstellungen verherrlichend, wie für absolutistische Monarchen üblich. Er nannte sich z.B. auch GERMANICVS und feierte Siege auf Medaillons, die er nie erfochten hatte. Die Anzahl seiner Titel ist groß, entsprechend auch die Datierungsvarianten. TRP bis TRP XVI,IMP bis IMP XXII, COS bis COS XVII, dazu noch CAESAR, PRAETOR, AVGVSTVS PMPP, GERM(ANICVS) SENSOR PERPETVVS. Ein großer Teil der Prägungen erfolgte schon unter Titus und Vespasianus.Die Portraits sind realistisch und z.T. lebensecht getroffen, wenn  man sie mit der besterhaltenden Plastik im Konservatoren-Palast Rom vergleicht.Auffällig sind die jetzt die länger werdenden Bandschleifen, die größeren Lorbeerkränze, eine deutlichere Drapierung der Büsten und die Andeutung eines Kinnbartes.

Obwohl die Zahl der Münztypen überreichlich und die Häufigkeit allgemein als gewöhnlich bezeichnet wird, kommen die Münzen des Domitianus mit Ausnahme des Minerva-Typs nicht so zahlreich vor, wie es nach der geprägten Menge anzunehmen ist.

Legenden

Als Caesar 69 – 80 n.Chr.:

CAES(AR) AVG F DOMIT(IAN)(VS) COS II bis VII

CAES(AR) DIVI DOMIT(IANVS) COS II bis VII

Als Augustus 81 – 96 n.Chr. :

IMP CAES(AR) DOMIT(IANVS) (AVG) GERM PM TR P IIII bis XVI

IMP CAES(AR) DOMIT(IAN) AVG GERM COS VIII bis XVII

IMP CAES DOMITIAN(VS) AVG P(ONT) (M)

IMP DOMITIANVS CAES DIVI VESP F AVG PM TR P

 

 

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia

 

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