Marcus Aurelius Antoninus

 (Regierungszeit: 161 – 180 n. Chr.)
(geb. 121 n. Chr., gest. 180 n. Chr.)

Marc Aurel wurde am 26.4.121 in Rom als M. Annius Verus geboren. Er war Faustina Seniors Neffe. Hadrian erkannte seine besonderen Fähigkeiten und veranlasste, dass er von Antoninus Pius zusammen mit Lucius Verus adoptiert wurde. Im Jahre 145 heiratete er Faustina Junior, die Tochter von Antoninus Pius. Mit ihr zusammen hatte er mehrere Kinder, u. a. Lucilla und Commodus.
Nach dem Tod seines Adoptivvaters übernahm er am 7.3.161 die Regierung und ernannte gleichzeitig Lucius Verus zum Mitregenten. Unter Marc Aurel begannen vermehrte Angriffe von feindlichen Völkern auf das Römische Reich, die ihn zur Führung von langjährigen Kriegen zwangen, obwohl er sich lieber wissenschaftlichen und philosophischen Studien (er erhielt den Beinamen Philosophenkaiser, berühmt sind seine "Selbstbetrachtungen") gewidmet hätte.
Mit Hilfe von Lucius Verus verteidigte er die Ostgrenzen und besiegte die Parther. Als die große Völkerbewegung der germanischen Stämme nach Süden begann, verteidigte Marc Aurel mit größter Mühe die langen römischen Grenzen. Die Kriege gegen die Markomannen und die Quaden, die zeitweise über die Alpen bis nach Oberitalien und über den Balkan bis nach Griechenland vordrangen, währten länger als ein Jahrzehnt.
Zusätzlich schwächte eine schwere Seuche, die sich von Osten bis Italien und Rom ausbreitete, das Reich. Nach dem frühen Tod von Lucius Verus im Jahre 169 musste Marc Aurel die Verteidigung der Grenzen alleine fortsetzen, hatte aber zunehmend Erfolg gegen die Germanen. Der Aufstand des Cassius (Statthalter in Syrien), in den angeblich seine Frau Faustina Junior verwickelt war, zwang ihn 175 nach Osten, aber der Aufstand konnte schnell niedergeschlagen werden. Mitte 177 erhob Marc Aurel seinen Sohn Commodus zum Mitregenten. Mit ihm führte Marc Aurel erneut Kriege auf dem Balkan und starb am 17.3.180 in seinem Feldlager in Sirmium.
Nicht nur aus heutiger Sicht, sondern auch schon für zeitgenössische Geschichtsschreiber wie Cassius Dio ging mit dem Tod Marc Aurels die Blütezeit des römischen Reiches zu Ende.

 

Münzgeschichte

Die Münzgeschichte umfasst mehr als 40 Jahre Prägezeit, denn schon als 18 – jähriger erhielt er den Titel CAESAR und CONSVL DESIGNATVS (COS DES).

Trotz zeitweilig angespannter Finanzlage tritt keine Münzverschlechterung ein. Auch die Qualität der Stempel ist unverändert gut.

Die Münzen des Marcus Aurelius sind im Allgemeinen häufig, wobei für Gold und Bronzemedallions die übliche Ausnahme gilt. M.A. wird manchmal auch als Antoninus II. bezeichnet. In einigen Legenden der Augustus- Periode fehlt tatsächlich das AVREL(IVS), was darauf schließen lässt, dass der Kaiser selbst diese Bezeichnung tolerierte. Andererseits legten sich eine Anzahl seiner wenig populären Nachfolger wie der Tyrann Marius oder der geistig verwirrte Elagabalus den Beinamen AVRELIVS zu  - wohl weniger aus Verehrung als aus handfester Berechnung.

 

Die Portraittypen sind trotz aller Vielfalt der Stempel ziemlich einheitlich. Es herrscht der nach rechts gerichtete Kopf vor, unverwechselbar durch die krause Lockenpracht des Jünglings, der in den früheren Jahren bartlos gezeigt wird. Allmählich trägt das Kinn dann Bartfransen, die sich etwa 147 n.Chr. zu einem gelockten Spitzbart entwickeln.

Drapierungen werden seltener, gepanzerte Büsten finden sich nur auf Großbronzen. Als AVGVSTVS wird das Portrait wie üblich mit Lorbeerkranz bzw. Strahlenkrone versehen, ohne die “markante“  Frisur zu beeinträchtigen.

 

 

Legenden

 

Als CAESAR 139 – 161 n.Chr.

 

(M) AVRELIVS CAESAR AVG PII F (COS)

 

AVRELIVS CAESAR AVG PII FIL

 

AVRELIVS CAES ANTON(INI) AVG PII F

 

 

Als AVGVSTVS 161 – 180 n.Chr.

 

(M) ANTONINVS AVG (ARMEN) IACVS PM

 

M ANTONINVS AVG GERM SARM

 

M ANTONINVS AVG TR P ( bis TRP XXVIIII)

 

M ANTONINVS AVG ARM PARTH MAX

 

M AVREL ANTONINVS AVG  ARM (EN) PARTH MAX

 

M AVREL ANTONINVS AVG (PM) LE

 

IMP M ANTONINVS AVG TRP (bis XXXIIII)

 

IM M AVREL ANTONINVS AVG

 

IMP CAES M AVREL ANT(ONINVS) AVG PM

 

 

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia