Lucius Aelius Aurelius Commodus
(Regierungszeit: 177 – 192 n. Chr.)
(geb. 161 n. Chr., gest. 192 n. Chr.)
Commodus war der Sohn von Marc Aurel und Faustina Junior. Er wurde im Jahre 177 Augustus und Mitregent und schlug verschiedene Schlachten an der Seite seines Vaters, die der Grenzsicherung galten. Als Marc Aurel im Jahre 180 starb, schloss Commodus Frieden mit germanischen und sarmatischen Stämmen und eilte zurück nach Rom. Dort bestand große Hoffnung, dass er den Regierungsstil seines Vaters fortsetzen würde, aber er begann ein hemmungsloses Willkürregime. Er zog sich zurück und überließ die Verwaltung des Reiches einer Folge von Günstlingen: zuerst Perennis, dann Cleander und schließlich Laetius, während er sich seine Zeit mit Orgien, Circusspielen und grausamen Hinrichtungen vertrieb. Sein Größenwahn veranlasste ihn zu glauben, er sei eine Reinkarnation von Hercules und er forderte, entsprechend verehrt zu werden. Nach einer Anzahl erfolgloser Verschwörungen, wurde er schließlich in der Nacht des 31. Dezember 192 ermordet.
Münzgeschichte / Sammlerhinweise / Legenden
Infolge der hemmungslosen Verschwendungssucht gerieten die Finanzen des Kaisers bald in Unordnung. Zwar ließ Commodus Münzen in größer zahl prägen, ohne den Münzfuß oder die Legierungsanteile zu verändern, dennoch ist eine qualitative Verschlechterung der Gepräge, vor allem der Denare, deutlich zu beobachten.
Vermutlich wirtschafteten Senat und korrupte Beamte in die eigene Tasche und verschleierten ihre Machenschaften mit hochtrabenden Titeln (z.B. PIVS), die sie dem eitlen Kaiser anhingen. Außerdem gaben sie eine Reihe von Propagandamünzen und Medaillen heraus, um ihn bei Laune zu halten.
Einigermaßen rätselhaft sind die Namen, die sich Commodus zulegte. So nannte er sich anfangs LVCIVS AVRELIVS COMMODVS, später MARCVS COMMODVS ANTONINVS; auch die Beinamen AELIVS und die Kombination LVCIVS ANTONINVS tauchen auf.
Seine Titel:
CAESAR; TRP (bis TRP XVIII), GERM(ANICVS), SARM(ATICVS), AVGVSTVS, PP, IMP (bis IMP VIII), COS (bis COS VII), PM, PIVS, BRIT(ANNICVS) und FELIX.
Commodus weilte nie in Britannien, doch sein Legionsführer Marcellus besiegte 184 n.Chr. die Kaledonier.
Vor 175 n.Chr., dem Jahr seiner offiziellen Ernennung zum Nachfolger, erschienen nur wenige Typen mit dem Titel CAESAR, anderseits gibt es auch keine posthumen Gedenkprägungen, - zumindest nicht unmittelbar nach seinem Tod. Erst der Christenverfolger Trajanus Decius gab 60 Jahre später Gedenkprägungen für Commodus heraus, offenbar als Danksagung für dessen Christenmorde!
Sammlerhinweis
Die Münzen des Commodus sind keineswegs selten, doch nicht so häufig, wie es die 15-jährige Prägezeit erwarten ließe. Wahrscheinlich wurde das Geld mit dem Portrait des verhassten Kaisers schnellstmöglich wieder eingeschmolzen oder anderweitig vernichtet.
Besonders gesucht sind Portraitdarstellungen mit Löwenfell, die Großbronzen und Medaillons mit Propagandarückseiten, die zu den schönsten in Roms Münzgeschichte zählen. Auffällig ist, dass die meisten Denare einen nur sehr knappen Schrötling aufweisen, so dass die Entzifferung der Legende oft Schwierigkeiten bereitet.
Legenden
Als Caesar (175-177 n.Chr.)
COMMODO CAES AVG FIL GERM (SARM)
COMMODVS CAES(AR) AVG(VSTVS) FIL GERM (SARM) COS
Als Mitregent unter Marcus Aurelius (177-180 n.Chr.)
IMP CAES L AVREL COMMODVS AVG (GERM SARM)L AVREL COMMODVS AVG (GERM SARM)L AVREL COMMODVS AVG TRP III bis IIIIL COMMODVS AVG
Als Alleinherrscher (180-192 n.Chr.)
M COMMODVS ANTONINVS AVG
M COMM ANT P FEL AVG BRIT (PP)
M COMMOD(VS) ANT P FEL(IX) AVG BRITM COMMODVS ANTON(INVS) AVG PIVS (BRIT)L AEL AVREL COMM(ODVS) AVG P F(EL)
Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia