Publius C(assius?) Regalianus († 260)

war Senator, unter Kaiser Valerian Dux von Illyrien, Statthalter der Provinzen Dakien, Moesien und  Pannonia und Usurpator gegen Kaiser Gallienus.

Man weiß wenig über Regalianus. Sein kurzfristiger Erfolg dürfte damit zu erklären sein, dass Gallienus im Kampf gegen die Alamannen gebunden war.

Regalianus stammte, laut der für diese Zeit höchst unzuverlässigen Historia Augusta, angeblich direkt vom dakischen König Decebalus ab, was aber als Fiktion anzusehen ist. Nach der Gefangennahme Valerians durch die Sassaniden im Jahr 260 (nach anderen Forschungen vielleicht auch schon 259) rief sich Regalianus zum römischen Kaiser aus.

Es gibt Hinweise, dass er auch in die Revolte des Ingenuus verwickelt war, wahrscheinlich handelte er aber selbstständig. Die Niederlage dieses Usurpators kam dann auch nicht durch reichsrömische Truppen, sondern durch eine Invasion der Quaden und Sarmaten, die durch Pannonien bis ins östliche Oberitalien vorstießen.

Regalianus ließ auch Münzen mit seinem Namen und dem seiner Ehefrau Sulpicia Dryantilla schlagen.

Zur Münzgeschichte

Abgesehen von wenigen schriftlichen Nachrichten in der Historia Augusta ist Regalianus vor allem von seinen Münzen bekannt, die hauptsächlich in Carnuntum gefunden werden. Deshalb geht man davon aus, dass es sich bei diesem Ort um das Zentrum der Empörung handelte und dass auch die Münzen dort hergestellt wurden. Regalianus verfügte nicht über eine Münzstätte mit ausgebildeten Handwerkern, so sind seine Antoniniane sehr primitiv im Stempelschnitt und auf die Antoniniane anderer Herrscher überprägt. Münzen des Regalianus und seiner Gattin Dryantilla sind extrem selten.

Folgende Vorderseitenvarianten kommen vor:

IMP C P C REGALIANVS AVG und viele andere Varianten.

Büste: n. r, mit Strahlenkrone, drapiert.

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia