Marcus Opellius Macrinus (* 164 in Caesarea; † Juni/Juli 218) war römischer Kaiser vom 11. April 217 bis zum 8. Juni 218. Als Kaiser nannte er sich Marcus Opellius Severus Macrinus.

 

 

Macrinus wurde als Sohn einfacher Eltern in Mauretanien (Nordafrika) geboren. Nachdem er verschiedene Stellungen im Staatshaushalt innehatte, wurde er unter Caracalla Gardepräfekt, wobei er dessen grausames Treiben unmittelbar erlebte und im Jahre 217 Caracallas Ermordung organisierte. Daraufhin bestieg der Jurist Macrinus den Thron und ernannte gleichzeitig seinen Sohn Diadumenian zum Nachfolger. Macrinus war wahrscheinlich der erste Kaiser in der römischen Geschichte, der nicht dem Senatorenstand angehörte, sondern Ritter war - der Althistoriker Egon Flaig hat 1992 zwar vermutet, Macrinus sei von Caracalla formal sehr wohl in den Senatorenstand erhoben worden, doch dem Zeitgenossen Cassius Dio (79,14,4) ist eindeutig zu entnehmen, dass die Senatoren ihn jedenfalls nicht als einen der Ihren betrachteten. Aus der Sicht des Senats war das ein Skandal und ein höchst unerwünschter Präzedenzfall: Bis 217 waren fast 250 Jahre lang nur gewesene Konsuln als Kaiser in Frage gekommen. Allerdings räumte Cassius Dio (der selbst zweimal Konsul gewesen war) widerwillig ein, dass Macrinus durchaus über gute Anlagen verfügt habe und Lob verdient gehabt hätte - hätte er nur nicht selbst nach dem Purpur gegriffen, sondern einen Senator zum Kaiser erheben lassen. Im Übrigen waren viele Senatoren über den Sturz des ihnen verhassten Caracalla erfreut, und sie registrierten durchaus, dass sich Macrinus intensiv um ihre Anerkennung bemühte. Dennoch war der Vorgang zukunftsweisend: Obwohl in den folgenden Jahrzehnten die meisten Herrscher weiterhin Senatoren waren, stand das Kaisertum fortan faktisch jedem Römer offen, und ab den 260er Jahren bestiegen dann wiederholt Männer einfachster Herkunft den Thron. Der letzte Senator, der es zum Kaiser brachte, war 275 Tacitus.

Da Macrinus militärisch unerfahren und im Heer nicht beliebt war, hatte er kein Interesse an einer Fortsetzung von Caracallas Angriffskrieg gegen die Parther. Daher bot er einen Frieden an, wobei er die Schuld am Krieg auf seinen Vorgänger schob. Der Partherkönig Artabanos IV. wertete dies aber als Zeichen der Schwäche und stellte entsprechend hohe Forderungen. Bei Nisibis kam es schließlich zu einer dreitägigen Schlacht, in der die Römer geschlagen wurden und schwere Verluste erlitten. Dann begannen Verhandlungen, die im Frühjahr 218 mit einem Friedensvertrag endeten. Die Römer mussten den Frieden mit außerordentlich hohen Zahlungen - ca. 200 Millionen Sesterzen - erkaufen, scheinen aber immerhin keine Gebietsverluste erlitten zu haben. Dieser letzte römisch-parthische Krieg endete also mit einer römischen Niederlage, auch wenn Macrinus, der dringend eines militärischen Erfolges bedurfte, um seine Herrschaft zu festigen, auf seinen Münzen einen großen Sieg verkünden ließ. Dadurch büßte er bei den Truppen sofort stark an Beliebtheit ein. Julia Maesa nutzte die Gelegenheit und unterstützte die Sympathien der Soldaten gegenüber ihrem Enkel Elagabal, indem sie das Gerücht verbreitete, er sei ein Sohn von Caracalla. Zusätzlich half sie mit Geld nach. Es kam zur Schlacht mit der revoltierenden Armee, in der Macrinus unterlag und floh. Wenig später wurde er jedoch zusammen mit seinem Sohn gefasst und 54-jährig nach 14-monatiger Amtszeit ermordet.

 

Münzgeschichte:

 

Macrinus behielt das Münzsystem seines Vorgängers Caracalla bei. Auch unter ihm finden wir den Antoninian, wenn auch in wesentlich weniger Typen und seltener ausgeprägt als bei seinem Vorgänger. Mindestens zwei Münzstätten waren unter Macrinus tätig. Rom – dieser Münzstätte wird das jüngere Porträt des Macrinus mit dem kurzen Bart zugeordnet – und eine östliche Münzstätte, wo die Stempelschneider das vermutlich lebensnähere Porträt des Macrinus mit dem langen Bart herstellten.

Legenden :

IMP C M OPEL SEV MACRINVS AVG (AV und AR),

IMP CAES M OPEL SEV MACRINVS AVG (AE).

Büste: n. r., mit Lorbeerkranz, mit Strahlenkrone, drapiert und / oder gepanzert.

 

 

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia