Marcus Salvius Otho

(* 28. April 32 in Ferentium; † 16. April 69 in Brixellum)

war vom 15. Januar 69 bis zu seinem Tod drei Monate später römischer Kaiser. Er war einer der vier Kaiser des Vierkaiserjahres.

Otho war zunächst ein Freund von Nero. Später unterstützte er Galba in dem Aufstand gegen Nero in der Hoffnung, von ihm adoptiert zu werden. Da sich diese Hoffnung nicht erfüllte, wandte sich Otho gegen Galba. Nach Galbas Tod ernannte sich Otho selbst zum Kaiser. Zur Überraschung aller regierte Otho während seiner kurzen Amtszeit mit erstaunlichem Geschick. Seine Stellung war jedoch von Anfang an nicht unangefochten, denn ungefähr gleichzeitig mit Othos Staatsstreich erhob sich auch der niedergermanische Statthalter Aulus Vitellius zum Kaiser, gestützt auf die Legionen in Germania inferior und Superior und Britannien. Die Provinzen im Osten legten jedoch einen Eid auf Otho als Kaiser ab.

Otho versuchte, an die Herrschaft Neros anzuknüpfen (er führte zeitweilig sogar dessen Namen und hob die Verdammung des Andenkens auf). Er stützte sich vor allem auf die Prätorianer und ehemalige Anhänger Neros, die wieder in Ämter eingesetzt wurden, bis auf den früheren Prätorianerpräfekten Tigellinus, den Otho für den Verrat an Nero hinrichten ließ.

Versuche Othos, die Erhebung des Vitellius durch Verhandlungen zu beenden, scheiterten. Vitellius gab sich nicht mit der angebotenen Rolle eines Mitregenten zufrieden und setzte seine Truppen nach Italien in Marsch. Otho musste zur Verteidigung auf eine inhomogene Streitmacht zurückgreifen, die aus den Prätorianern, 2.000 Gladiatoren und einer aus Flottensoldaten aufgestellten Legion (I Adiutrix) bestand, zu denen eilig herbeigerufene Legionen aus den Donauprovinzen kamen. Sie stellte sich den Truppen des Vitellius in Oberitalien entgegen, wo Otho in Brixellum sein Hauptquartier aufschlug.

Am 14. April 69 unterlag Othos Armee in der (ersten) Schlacht von Bedriacum (bei Cremona). Als Otho in Brixellum davon tags darauf erfuhr, tötete er sich am nächsten Morgen, in der Hoffnung, weiteres Blutvergießen zu verhindern. Sein Leichnam wurde verbrannt und seine Asche in einem einfachen Grabmal beigesetzt. Aulus Vitellius wurde vom Senat offiziell als Nachfolger anerkannt.

Münzgeschichte

Münzstätte des Otho war Rom. Da er in erster Linie Gold- und Silbermünzen brauchte, um die Loyalität seiner Truppen zu bezahlen und noch genug der von Galba und Nero geprägten Bronzemünzen im Umlauf waren, gibt es aus seiner Regierungszeit keine Bronzemünzen. Otho´s Münzen sind von den 3 Kaisern des Bürgerkrieges mit Abstand die Seltensten.

 Legende

 IMP (M) OTHO CAESAR AVG TR P

Büste: n. r oder n. I., barhäuptig, mit Drapierung an der Schulter

Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia

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