Uranius Antoninus
253 – 254
Während im Westen die verschiedenen Feldherren damit beschäftigt waren, sich gegenseitig um den Purpur zu streiten, wuchs im Osten die Bedrohung ständig. Im Jahre 252 war der Sasanide Shapur I. in der römischen Provinz eingefallen und drohte, alle Städte zu überrennen und seinem eigenen Reich einzugliedern. Der römischen Bevölkerung blieb nichts anderes übrig, als sich selbst der Bedrohung zu stellen. Die Initiative ergriff Lucius Julius Aurelius Sulpicius Uranius Antoninus, höchstwahrscheinlich – wie schon der byzantinische Chronist Johannes Malalas behauptet – identisch mit dem Hohepriester der Aphrodite in Emesa, Sampsigeramos und Angehöriger eines alten königlichen Geschlechts. Er wurde zu einem „Usurpator wider Willen“.
Ihm ging es lediglich um eine Abwehr der Sasaniden, nicht um die Macht im Gesamtreich, wie man an seiner Münzprägung deutlich erkennen kann: er verzichtet auf den wenigen Münzen mit lateinischer Umschrift, die nach römischem Vorbild geprägt wurden (ausschließlich Aurei) auf den Titel Imperator oder Augustus.
In der lokalen Silberprägung verwendete er übrigens die griechischen Äquivalente dieser Bezeichungen. Uranius Antoninus war sehr erfolgreich. Ihm gelang es, die östlichen Provinzen für Rom zu retten. Aber auch ihm war keine lange Herrschaft beschieden. Als Valerianus im Westen seine Macht durchgesetzt hatte, und nun selbst in den Osten zog, um die Perser zu bekriegen, dankte Uranius Antoninus im Laufe des Jahres 254 zugunsten Valerianus’ ab.
Lucius Iulius Aurelius Sulpicius Severus Uranius Antoninus war 253/254 römischer Gegenkaiser in Syrien.
Zur Münzgeschichte
Die Münzprägung des Uranius Antoninus kann man grob in zwei Teile aufgliedern: Die wenigen Aurei, die in Emesa nach römischem Vorbild geprägt wurden, und die lokale Silberprägung von syrischen Tetradrachmen.
Folgende Vorderseitenvarianten kommen vor:
L IVL AVR SVL(P VRA) ANTONINVS.
Büste: n. r. oder n. I., mit Lorbeerkranz, gepanzert und drapiert.
Quelle: Kankelfitz, Kampmann, Moneta Romana & Wikipedia